Es braucht nur einen Klick und schon kann jeder sich seinen Wunsch Hijab billig in China produzieren lassen. Dennoch haben wir uns bei Wraps of Nature bewusst entschieden, weder Stoff noch Endprodukte aus China zu kaufen.
Wirtschaftlich ist das für das Unternehmen natürlich die Vollkatastrophe. Ehrlich gesagt, würde ich aber jeden Euro, den ich auf diesem Weg erziele, als haram einstufen. Denn mein Einkommen ist nur dann halal, wenn es meinen ethischen und religiösen Überzeugungen entspricht.
Als gläubige Muslima möchte ich unsere Gründe im Detail erläutern und dabei auf die erschreckenden Praktiken in der Modest Fashion Industrie eingehen.
Soziale Ausbeutung und Zwangsarbeit von Uiguren
Ein zentraler Grund für meine Entscheidung ist die weitverbreitete soziale Ausbeutung und Zwangsarbeit, die in der chinesischen Textilindustrie, woher über 90% der Modest Fashion Ware stammt, vorherrscht. Besonders alarmierend ist die systematische Unterdrückung und Ausbeutung der muslimischen Uiguren in der Region Xinjiang. Berichte von Menschenrechtsorganisationen und unabhängigen Journalisten haben wiederholt auf die erschreckenden Bedingungen hingewiesen, unter denen Uiguren in sogenannten „Umerziehungslagern“ festgehalten und zur Arbeit gezwungen werden.
Diese Praktiken möchte ich auf gar keinen Fall unterstützen. Der Islam lehrt uns, Gerechtigkeit und Mitgefühl gegenüber allen Menschen zu wahren. Die Vorstellung, dass unsere Produkte das Ergebnis von Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen sein könnten, ist für mich absolut inakzeptabel.
Die Problematik von Temu, Alibaba und Shein
Plattformen wie Temu, Alibaba und Shein spielen eine zentrale Rolle im globalen Handel und bieten eine schier unendliche Auswahl an günstigen Produkten an. Viele Modest Fashion Shop Betreiber:innen kaufen dort ihre Ware günstig ein und vertreiben sie hier weiter. Doch der niedrige Preis hat oft einen hohen ethischen Preis. Diese Plattformen sind bekannt dafür, Produkte anzubieten, die unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt wurden. Insbesondere Shein ist ein Paradebeispiel für „Fast Fashion“, ein Geschäftsmodell, das auf extrem schnellen Produktionszyklen und billiger Massenproduktion basiert.
Fast Fashion fördert nicht nur übermäßigen Konsum und Umweltverschmutzung, sondern trägt auch zur Aufrechterhaltung von schlechten Arbeitsbedingungen bei. Arbeiterinnen und Arbeiter in der Textilindustrie, ebenfalls oft in China, arbeiten unter extremen Bedingungen für einen Hungerlohn. Die Bezahlung ist niedrig, die Arbeitszeiten sind lang, und die Sicherheitsstandards sind oft unzureichend. Dies führt zu einer anhaltenden Spirale der Ausbeutung und Ungerechtigkeit.
Nachteile der Produktion in China
1. Menschenrechtsverletzungen*
- Zwangsarbeit, insbesondere die Ausbeutung der Uiguren, widerspricht unseren ethischen Werten.
- Schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Löhne sind weit verbreitet.
2. Umweltbelastung
- Die chinesische Textilindustrie ist eine der umweltschädlichsten weltweit.
- Chemikalien und Abfälle werden oft ohne ausreichende Behandlung entsorgt, was zu schwerwiegenden Umweltproblemen führt.
3. Qualitätsmängel
- Schnelle und billige Produktion geht oft zu Lasten der Qualität.
- Kurzlebige Produkte fördern Wegwerfmentalität und erhöhen den Müllberg.
4. Kulturelle und religiöse Diskrepanz
- Als Muslime haben wir eine Verantwortung, ethische Geschäftsentscheidungen zu treffen.
- Die Unterstützung von Systemen, die gegen unsere Glaubensgrundsätze verstoßen, ist nicht vertretbar.
Warum wir in unsere Hijabs in Deutschland produzieren
Aller Anfang ist schwer - genau deshalb möchte ich die ersten Wraps of Nature ganz regional in meiner Nähe produzieren lassen. Eine befreundete Näherin hilft mir dabei, meine Vision von natürlichen Kopftüchern aus Bio-Materialien wahr werden zu lassen. So kann ich mich von der hochwertigen Qualität persönlich überzeugen. Aktuell wird sie mit einem sehr hohen und gleichzeitig sehr fairen Stundenlohn dafür bezahlt. Langfristig können weder sie noch ich diese Ressourcen bieten, deshalb stehe ich aktuell mit einer sehr renommierten Fabrik in Portugal in Kontakt.
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